Pressemitteilungen und Ankündigungen des KFV

Kreisfeuerwehrverband Gießen warnt vor Waldbrandgefahr

12.11.2017

Häufigste Ursachen: Brandstiftung und fahrlässiges Verhalten

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat die Waldbrandstatistik für das Jahr 2016 veröffentlicht. Die gute Nachricht ist, dass sich die Zahl der deutschlandweiten Waldbrände im Jahr 2016 gegenüber dem Vorjahr fast halbiert hat und um 43 Prozent (2016: 608 Waldbrände; 2015: 1.071 Waldbrände) zurückgegangen ist. Die schlechte Nachricht: Ein großer Teil der Waldbrände ist auf Brandstiftung, dicht gefolgt von fahrlässigem Verhalten, zurückzuführen. Es braucht Jahrzehnte bis ein zerstörter Wald wieder nachgewachsen ist. Aus diesem Grund möchte der Kreisfeuerwehrverband Gießen auf die Gefahren und das richtige Verhalten im Wald während der Sommermonate hinweisen.

Hessen ist neben Rheinland-Pfalz mit 42 % Waldfläche (894.806 ha) das waldreichste Bundesland Deutschlands. Laut Waldbrandstatistik brannte es in Hessens Wäldern im Jahr 2016 37-mal, wobei eine Waldfläche von 2,1 ha zerstört wurde. Die meisten Feuer brachen in den Monaten Mai bis September aus. Dass wir uns aktuell mitten in den waldbrandreichsten Monaten des Jahres befinden, bekamen schon einige Feuerwehren des Landkreises zu spüren. So gab es bereits Mitte Mai im Anneröder Wald einen großen Waldbrand und Anfang Juli brach im Biebertaler Wald ein Brand aus.

Fast die Hälfte der Waldbrände ließ sich im Jahr 2016 laut Waldbrandstatistik deutschlandweit auf Brandstiftung zurückführen. Auch in Hessen wurden die Wälder in 16 von insgesamt 37 Bränden absichtlich in Brand gesteckt. „Aber auch fahrlässiges Verhalten in den trockenen Sommermonaten stellt eine große Waldbrandgefahr dar“, weiß Michael Klier (Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Gießen e.V.). „Aus diesem Grund spielt Prävention und Aufklärung aktuell eine wichtige Rolle.“

An Tagen anhaltender Trockenheit sollten Waldbesucher besonders aufmerksam sein und sofort reagieren, wenn der Ansatz eines Brandes entdeckt wird. Gleichzeitig warnt der Kreisfeuerwehrverband auch davor, beim Spaziergang durch den Wald selbst einen Brand zu verursachen. In Hessen gilt im ganzen Jahr ein absolutes Rauchverbot in den Wäldern. Ein Grillfeuer darf nur an offiziellen Feuerstellen entzündet werden. Auf den Grillplätzen muss darauf geachtet werden, dass kein Funkenflug entsteht und dass das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird. Bei offenem Feuer außerhalb des Waldes muss man einen Mindestabstand von 100 Metern zum Waldrand einhalten. Zudem werden alle Waldbesucher gebeten, die Zufahrtswege der Feuerwehr nicht mit den eigenen PKWs zu verstellen und Autos nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abzustellen.

Bei Entdecken eines Brandes muss sofort die Feuerwehr alarmiert werden (Notruf 112). Die Leitstelle fragt dann nach präzisen Angaben zu Ort und Umfang des Brandes und sendet entsprechend Einsatzkräfte.

Beispielhaft im Landkreis Gießen ist die besondere Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehr Fernwald-Annerod. Sie hält für das Einsatzszenario „Vegetationsbrand“ eine gesonderte, auf Mannschaft und vorhandenen Fuhrpark abgestimmte, technische Ausrüstung parat. „Diese ermöglicht es uns, mit wenig Wasser und wenig Personal an der Einsatzstelle den größtmöglichen Einsatzerfolg zu erzielen“, erklärt Tobias Hennemuth (Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Fernwald-Annerod). Die Ausrüstung umfasst neben besonderem Werkzeug und spezieller Schutzausrüstung auch Einsatzunterlagen für die umliegenden Wälder. Die Mannschaft wird regelmäßig trainiert, um eine optimale Nutzung der Technik zu garantieren. Für das kommende Jahr ist ein weiterer Ausbau der technischen Vorhaltung geplant.

Die Bilder wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Fernwald-Annerod zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Sie wurden im Rahmen des im Text erwähnten Waldbrandes Mitte Mai im Anneröder Wald aufgenommen.